Angeregt durch einen Lichtbildervortrag führte die diesjährige Reise des Landfrauenvereins MA-Wallstadt ins ferne Baltikum. Unser erstes Ziel, die Hauptstadt Estlands – Tallinn – erreichten wir mit dem Flugzeug. Ab da ging es weiter mit dem Reisebus unter der kundigen Führung unserer Reiseleiterin Ilona Grainiene. Wir starteten gleich mit einer Stadtbesichtigung per Bus, vorbei an vielen modernen Gebäuden mit beeindruckenden Glasfronten. Unser erstes Ziel war die Sängerwiese im Osten Tallinns. Die an ein Amphitheater erinnernde Bühne fasst bis zu 20.000 Sänger, ca. 300.000 Menschen können auf den Zuschauerplätzen den Chören lauschen. Weiter ging unsere Fahrt nach Pirita an der Tallinner Bucht zum Brigittenkloster, von dem nur noch der Westgiebel zu sehen ist. Vom Wassersportzentrum der Olympischen Spiele 1980 hatten wir einen tollen Blick auf die Altstadt Tallinns.
Diese Altstadt war unser Ziel am nächsten Tag. Ilona führte durch die zwei Stadtteile, die die Altstadt bilden: Domberg und Unterstadt. Mit viel Informationen über Vergangenes und Aktuelles besichtigten wir die romantischen Gässchen, imposante Kirchen und Gebäude bis zum historischen Marktplatz – hier endete die Führung und wir hatten genug Zeit diesen schönen mittelalterlichen Stadtteil auf eigene Faust zu erkunden.
Am 3. Tag unserer Reise sagten wir Tallinn Adieu und starteten mit dem Bus in Richtung Lettland. Die ca. 300 km, die vor uns lagen, verkürzte uns Ilona mit viel Informationen über Estland und Lettland. Im landschaftlich wunderschönen Nationalpark Gauja besuchten wir den Bauernhof der Familie Zipari und ließen uns von der Hausherrin in einem wunderschön geschmückten ehemaligen Getreideboden mit lettischen Nationalgerichten verwöhnen. Die Tochter des Hauses spielte währenddessen auf einem zitherähnlichen Instrument Tanzlieder für uns. Der Hausherr demonstrierte uns, wie er Holzschindeln zum Decken von Dächern herstellte. Dieser Aufenthalt war ein Highlight auf unserer Reise. Weiter ging die Fahrt durch den Nationalpark nach Sigulda – wo wir die Bischofsburg Turaida besichtigten. Der Tag endete in Riga – der Hauptstadt Lettlands – wo wir den Tag mit einem guten Abendessen und einem Schlummertrunk in der Hotelbar ausklingen ließen.
Am nächsten Tag besichtigten wir Riga: das Jugendstilviertel und die Altstadt unter der kundigen Führung von Ilona mit vielen Informationen und interessanten Geschichten. Wir beendeten die Besichtigungstour mit einer Kanalfahrt. Am Abend gab es ein Abendessen im Jugendstilviertel im Lokal Alberta 13 und einen Schlummertrunk in der Hotelbar.
Am 5. Tag hieß es wieder Kofferpacken und die Fahrt ging in Richtung Litauen. Wir besichtigten Schloss Rundale, ein Barockschloss – wunderschön restauriert – sehenswert. Weiter ging es nach Siaulial zum Berg der 1000 Kreuze. Abertausend Kreuze – große und kleine -schmücken hier ein kleines Hügelchen und die Wiese daneben – beeindruckend. Unser heutiger Reisetag endet in Kleipeda im Hotel Old Mill – mitten im Hafen – ein ehemaliger Getreidespeicher. Nach dem Abendessen beschließen wir den Tag mit einem Bummel durch den Hafen, in dem einige schöne alte Segelschiffe ankern.
Auf dem Reiseprogramm des 6. Tages steht die Kurische Nehrung. Mit der Fähre ging es über das Haff, das durch die Kurische Nehrung von der Ostsee getrennt wird. 52 km Nehrung gehören zu Litauen – 42 km zu Russland. Wir besichtigten die Dünen – Sand soweit das Auge reicht und ein imposanter Blick auf Haff und Ostsee. In Nidden besuchten wir das Thomas-Mann-Haus und machten einen Rundgang über den Friedhof mit den typischen „Kurenkreuzen“. Auf dem Rückweg nach Kleipeda machten wir noch einen kurzen Stopp an der Ostsee und einige mutige Mitreisende testeten mit den Füssen wie kalt das Wasser war (14 °). Am späten Nachmittag stand die Stadtbesichtigung von Kleipeda auf dem Programm. Ilona führte uns durch die Altstadt und zum Simon-Dach-Brunnen auf dem Theaterplatz mit dem Denkmal von Ännchen von Tharau – und natürlich haben wir das gleichnamige Lied gesungen. Am Abend besuchten noch einige Unentwegte das Hafenfest und Jazz-Festival.
Unsere letzte Etappe führte uns nach Vilnius, der Hauptstadt von Litauen mit einem Zwischenstopp in Trakai. Die Inselburg Trakai liegt inmitten einer idyllischen Seenlandschaft und ihre roten Backsteinmauern und Wehrtürme spiegeln sich im Wasser. Wir besichtigten das gut renovierte Innere der Burg, das einen Einblick auf das Leben im Mittelalter gab. Nach einer Mittagspause am Ufer des Sees ging unsere Fahrt weiter nach Vilnius. Wir besichtigten die wunderschöne barocke Altstadt und die Kirche der Hl. Peter und Paul. Unser Rundgang endete am Kathedralenplatz mit dem Denkmal von Gediminas mit dem eisernen Wolf – dem Gründer von Vilnius. Am Abend genossen wir im Restaurant Ida Basar das Abendessen.
Am 8. Tag unserer Reise hieß es Koffer packen und gegen Mittag fuhren wir ein letztes Mal mit Ilona im Bus – zum Flughafen. Es war eine wunderschöne, interessante aber auch anstrengende Reise mit vielen Eindrücken und Bildern, an die die Teilnehmer sicher noch lange denken werden.